Der längste Tag
Es fing schon ein Paar Tage vorher, als mich Christian Wendland angesprochen hat, ob ich zum 24h-Rennen fahre. Was für eine Frage, das Event lasse ich mir nicht entgehen. Das Wiedersehen mit den EiFelkindern umso weniger. Wenig könnte ich ahnen, daß es der längste Tag des Jahres sein wird. Es stellte sich Vorfreude ein. EiFelkind Racing bestritt das erste mal das 24h-Rennen und ich dürfte dabei sein. Was will man mehr?
Die Eifel im Herbst
Herbstzeit. Es ist dunkel, als der Wecker mich aus dem Schlaf reißt und ich muß mit dem Wunsch kämpfen, einfach weiterzuschlafen. Eigentlich will ich nur im Bett bleiben, aber es ist wieder NLS, also stehe ich auf. Fotorucksack habe ich schon am Abend zuvor gepackt. Ich mache mich schnell frisch, bevor es im Morgengrauen richtung Ring geht. Die Fahrt geht im dunklen los und es regnet. Wie wird wohl das Wetter am Ring sein?
Ein langer Tag am Ring
Fast wäre ich nicht gefahren. Fast. Nach dem Auwachen fühle ich mich so bleiern schwer, daß ich überlegt habe, die Reise zum Ring abzublasen. 24-Stunden-Rennen. Menschenmengen im Überfluß, überall Schlangen, fast wollte ich mir das an diesem Tag nicht antun. Kamera und Ausrüstung war schon fertig und trotzdem wollte ich nicht so richtig.
Nach ein Paar Stunden im Bett liegen packte mich doch die Reiselust. Abfahrt. Der fast schon obligatorische Stop am Rasthof Ville, diesmal gab es neben dem Kaffee auch einen Tankstop, um nicht in der Eifel ohne Sprit liegenzubleiben. Die Autobahnen waren voller als am Donnerstag bei der Reise zur RCN.
Wiedersehen
Der Wecker reißt mich in einer ungöttlichen Frühe aus dem Schlaf. Eigentlich will ich weiterschlafen, doch der Ring lockt wieder. Es ist 24h-Rennen. Zwar noch "nur" die Qualifyings und RCN, aber dennoch. Nach der viel zu langen Pause ist es mir einfach danach, also stehe ich auf, zwinge mich unter die Dusche, ziehe mich an und überprüfe noch einmal meine Fotoausrüstung. Die habe ich zwar an dem Abend zuvor gepackt, aber Kontrolle ist immer besser. Langsam kommt sowas wie Vorfreude auf, auch wenn sich viel geändert hat.
Ein Tag mit den EiFelkindern
Bin ein Bißchen spät dran, als ich an diesem Samstag zum Ring aufbreche und ein wenig Schwermut macht sich in meiner Seele bemerkbar. Der Winter war lang, zu lang und an diesem Tag fühlt es sich ein Bißchen an, als würde er immer noch andauern. Ob der Ring derselbe sein wird, wie ich ihn in Erinnerung habe? Was erwartet mich? Ob es sich überhaupt lohnt, zum Ring zu fahren? Die VLN kenne ich gut, mit der RCN habe ich bisher keinerlei Erfahrung gemacht. Ich weiß nur, es wird anders sein. Fühlt sich fast an wie ein Aufbruch ins Ungewisse.
Auf Zollverein
Lang, lang ist's her, daß ich zur blauen Stunde mit der Kamera losgezogen bin und diese Ausflüge habe ich schmerzlich vermisst. Heute Abend ist es wieder soweit.
Ich verstaue den Fotorucksack im hinteren Kofferraum, steige in den Boxster und mache das Dach auf. Es ist ein sehr warmer Sommerabend. Der Feierabendverkehr ist längst abgeebbt und so komme ich in den Genuß fast leerer Straßen. Langsam geht es raus aus der Häusersiedlung und raus auf die Landstraße. Ohne mich hetzen zu müssen, lasse ich den Boxster genüßlich durch den Abend rollen.
24 Stunden

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