Wohin mit Omas Leiche?

Jeder, der ein kreatives Hobby hat, kennt es wahrscheinlich - es stapelt sich irgendwo halbfertiges Zeug oder Materialien. Egal, ob es nicht so rausgekommen ist, wie man es wollte oder man es im Zuge eines aufgegebenen Projektes angefertigt o der angeschafft hat. Wie Omas Leiche im Keller liegt es da, sorgt für schlechtes Gewissen und man weiß nicht, wohin damit.

So geht es mir auch mit den alten Bildern, die ich mal "einfach so" gemacht habe. Ich weiß nicht, wohin damit. Einige der Projekte habe ich aufgegeben und es blieben Bilder übrig, für die ich keine Verwendung hatte, an anderen Sachen bin ich seit Jahren dran und/oder es ist ein permanentes "Work in Progress".

Wenn einem das Zeug aufs Gemüt drückt, kann man es natürlich löschen. Wäre aber (besonders bei meinen Motorsport-Bildern) einfach zu schade - es sind gute Aufnahmen, nur habe ich sie teilweise mehrfach. Zum Vorzeigen zu eintönig, zum Löschen zu schade.

Bei dem Ausschuss habe ich mittlerweile gelernt, ohne Rücksicht auf Verluste zu löschen. Essentielle Überlebensfähigkeit, wenn man nicht möchte, daß das Lightroom-Katalog das ganze Haus überflutet. Ehrlich gesagt, leiber eine nicht ganz gelungene oder langweilige gelöschte Aufnahme nehme ich lieber im Kauf, als deswegen (potentiellen) Ausschuss liegen zu lassen. Als Motorsportbegeisterter Knipser mit einer Vorliebe für schräge Mitzieher und möglichst lange Belichtungszeichen bin ich es gewohnt, daß in solchen fällen so um die 75% der geschossenen Bilder für den Ar$ch sind.

Dann sind noch die unvollendeten Projekte. Sicherlich kann man die Bilder davon auch anderweitig verwenden oder die Projekte zu Ende führen. Und hier fängt es an, interessant zu werden. Denn ein neues Projekt erzeugt mehr Bilder, das heißt meistens auch mehr, die liegen bleiben. Was tut man damit? Löschen? Für was anderes verwenden? "Einfach so" zeigen?

Ja, wohin mit Omas Leiche?

2 responses to “Wohin mit Omas Leiche?”

  1. Tja, von UFOs kann ich leider alzugut mit reden.
    Ich habe ein oder zwei Ufos, die mich schon sehr lange begleiten. Andere, habe ich entweder ‘gelöscht’, was bei mir dann entweder ribbeln/trennen oder wegwerfen heisst, oder ich habe sie fertig gemacht.
    Auch das Trennen/Ribbeln befreit von einer ungemeinen Last, das da ein Objekt nicht mehr nach Zeit und Bearbeitung fragt und damit auf der Seele brennt.

    Lieben Gruß von hier nach da
    Rebekka

    • Tom says:

      Danke fürs Feedback. Schön zu erfahren, daß nicht nur Knips…, ähhhm, Fotografen bei ihrem Hobby mit Leichen im Keller zu tun haben. Keep up the good work!

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