Aus der Übung

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Wieder am Ring. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich gesagt, Motorsportfotografie wäre bisweilen ziemlich eintönig. Heute freue ich mich, wieder nach Lust und Laune fotografieren zu können. Selbst wenn es "nur" Motorsport ist, ein Paar Ideen für ungewöhnliche Bilder und das passende Equipment im Gepäck habe ich dabei. Und die VLN-Serie mag ich sowieso.

Das Ankkommen am Nürburgring fühlt sich nach langer Abstinenz sehr bekannt und sehr gut an. Ich kaufe mir eine Karte und schlender entspannt zum Fahrerlager. Zeit, die Kamera herauszuholen und einige Fotos zu schießen. Dafür bin ich schließlich auch gekommen.

Eigentlich hätte ich es wissen müssen, zwischen Boxengasse und Fahrerlager lässt man lieber die Kamera im Rücksack. Gute Motive gibt es nur ab und zu, dafür ist das Licht umso bescheidener. Besser klappt es in der Boxengasse, so nehme ich einige Standardmotive mit und kann mein neues Equipment einem ersten Test unterziehen. Das Ergebnis wird sich zuhause zeigen, doch damit kann ich leben.

Während ich durch die Boxengasse gehe, merke ich, daß die lange Zeit der Motorsport-Abstinenz nicht spurlos vorbeigegangen ist. Irgendwie fallen mir weitaus weniger Motive ein. Es tut ein Bißchen weh, wie jedesmal, wenn ich merke, bei irgendeiner Sache aus der Übung zu sein. Umso schmerzlicher ist es, wenn es etwas ist, was ich gerne und viel gemacht habe und mir ein gewisses Level erarbeitet habe. Auf dem Niveau muss ich erstmal wieder kommen, stelle ich resigniert fest.

Die nächste Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten - die Mercedes-Tribüne ist geschlossen. Eigentlich hatte ich gehofft, ein Foto vom Start zu schießen, wie man es typischerweise aus dem Blickwinkel sieht. Pustekuchen, muss mich mit einem Platz an der Bilstein-Tribüne begnügen.

Das Foto vom Start klappt einigermaßen. "Einigermaßen" ist wohl auch das Wort des Nachmittags - die restlichen Versuche, etwas vom Renngeschehen auf dem Chip zu brennen, klappen auch einigermaßen. Resigniert stelle ich fest, daß ich das viel besser drauf hatte.

Bin tatsächlich aus der Übung, und das nicht zu knapp.

Nach einer Portion Pommes geht es dann weiter zum Brünnchen. An den Fotoschächten kann von "einigermaßen" nicht die Rede sein, meine fotografischen Versuche sind fast allesamt mittlere Katastrophen. Wenn aus der Übung, dann schon richtig! Vor ein Paar Jahren hätte ich darüber nur gelacht, jetzt ist es fast zum heulen.

Dazu noch merke ich schmerzlich, wie antiquiert meine geliebte und mittlerweile sieben Jahre alte EOS500D ist. Selbst die Kiddies und die grüner-Rechteck-Fraktion mit den Suppenzooms haben heute einen besseren Serienbildmodus. Wahrscheinlich auch den schnelleren Autofokus. Mir dagegen hallt immer noch die Hiobsbotschaft aus dem Fotoladen nach, daß meine Kamera auf dem besten Wege sei, sich zu verabschieden.

Daran, sofort nach Hause zu fahren, hindert mich die eigenartige Mischung aus Spaß, Trotz, Hartnäckigkeit und Hoffnung, die in mir köchelt. Spaß am Motorsport und schönen Fotos habe ich immer noch, da fällt einem etwas leichter ein, der technischen Unterlegenheit zu trotzen. Hartnäckig war ich schon immer und die Hoffnung, ein Paar gute Bilder geschossen zu haben, hat mich noch nicht verlassen.

Die fertig entwickelten Bilder setzen einiges in der richtigen Relation. Auch mit meiner alten Kamera und schmerzlich aus der Übung, so sind mir dennoch einige gute Schüsse gelungen.

Ich fühle mich ein wenig, als hätte ich auf hohem Niveau gejammert.

 

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